Jakob Kindlimann
Wald ZH
Werdegang zum Strahler
Köbi Kindlimann hat sich schon immer für die Natur interessiert, die seltenen Blumen im Zürcher Oberland weckten sein besonderes Interesse. Diese Leidenschaft teilt er mit seiner Frau Judith, welche er im Alter von 20 Jahren kennenlernte. Über den Schwager kam Köbi dann zu den Mineralien, er hat Köbi das Buch "Schweizer Mineralien" von Max Weibel geschenkt, welches einen bleibenden Eindruck hinterliess.
Als junger Mann machte Köbi etliche Bergtouren, ausserdem wurde er Mitglied in der damals sehr aktiven Mineraliengruppe der Firma Zellweger in Uster.
1978 verbrachte die Familie Kindlimann das erste Mal die Sommerferien in Sedrun, ein Jahr später bekam Köbi die Gelegenheit, gemeinsam mit dem erfahrenen Strahler Sepp Hitz aus Brigels Touren im Val Strem zu unternehmen. Dies war der Anfang einer wundervollen Freundschaft, Köbi nennt Sepp Hitz heute seinen "Strahlervater". Es folgten über ein dutzend unvergessliche Sommeraufenthalte mit der Familie in Sedrun.
Als aktives Mitglied der Zellweger Mineraliengruppe nahm Köbi an vielen Exkursionen teil und lernte auf diesem Weg weitere Strahler, unter anderem den Stäfner "Böög"-Präparator Heinz Wahrenberger kennen.
Klüfte im unteren Val Nalps GR
Nach dem Tod von Sepp Hitz waren Köbi und Judith häufig gemeinsam in den Bergen unterwegs. Es wurden Touren in neue Strahlergebiete unternommen, wobei Köbi im Gebiet der Lenzerheide einen ganz seltenen Fund machte: Während sein Kollege an einer Kluft am Heidbach arbeitete suchte Köbi die Umgebung auf der anderen Bachseite ab und er wurde fündig; es gelang ihm der Schweizer Erstfund von Reevesit, einer Paramorphose von Millerit!
Schweizer Erstfund von Reevenit, einer Paramorphose von Millerit! (Lenzerheide GR)
Ende der 1980er Jahre leistete Köbi dann zusammen mit Jörg Krauer und Hansruedi Schweiter Pionierarbeit bei der der Entdeckung von Edelsteinen im Misox GR. Von dieser erfolgreichen und spannenden Zeit zeugen heute Berylle, Kyanite und Cordierite in seiner Sammlung.
Mineralogische Pionierarbeit 1993...
... und Mineralogische Pionierarbeit 2023...
Köbi war und ist erfolgreich im Gebiet der Surselva, in Vals und dem Safiental, aber auch im Binntal unterwegs
Safiental Mitte 1990 er Jahre
Seine grösste
Kluft fand Köbi jedoch im Somvix, welche er mehrere Jahre
bearbeitete.
Rauchquarzkluft Val Somvix GR
Aus dieser Kluft stammt auch der grösste "Stein" in Köbis Sammlung, eine über 50 Kg schwere Rauchquarzstufe mit etlichen aufgewachsenen Gwindeln. Die ganze Stufe wurde mit purer Muskelkraft ins Tal befördert.
Köbi ist ein sehr vielseitiger Strahler, er ist mineralogisch interessiert und schenkt auch kleinen aber seltenen bzw. wissenschaftlich wertvollen Mineralien die gebotene Aufmerksamkeit. Von dieser Gabe zeugen u.A. ein spektakulärer Phenakit von der Furka und seit neuestem eine Stufe mit Chrysoberyll aus dem Misox.
Ausblick
Ein Neufund von in der Schweiz extrem seltenem Chrysoberyll 2017 im Misox hat Köbis Leidenschaft für die seltenen Mineralien weiter entfacht und so dürfen wir auf weitere aussergewönliche Funde hoffen.